Bei einem Spaziergang, wo ich nicht gerade bester Dinge war, begann ich zu überlegen, worüber ich denn so lache, wenn ich lache. Keine Ahnung mehr, wie ich auf das Thema gekommen bin.
Leichter ist es herauszufinden, worüber ich nicht lache. Manchmal hat man ja das Pech zufällig in so eine Spaß- oder Faschingssendung im Fernsehen reinzuzappen. Nicht lustig. Oder derb-schlichter (Volksbühnen)-Humor. Meistens auch nicht lustig. Überhaupt gibt es so genannte Komiker und Berufs-Witzbolde, die sehr oft, sehr peinlich sind. Auch hierzulande.
Lustig können natürlich Ungeschicklichkeiten sein oder dumme Versprecher. Oder manches, das unbewusst und ungeplant geschieht und in seinem Geschehen eine gewisse Komik hat. Auch wenn es gemein ist, aber über die ein oder andere Schwäche von anderen kann ich natürlich lachen. Über meine auch.
Witze sind gerne politisch nicht korrekt, gerade darum sind sie aber oft lustig. Zu lachen, wenn man weiß, man sollte eigentlich nicht lachen… Was ich sehr schätze ist Sprach-Witz und einen etwas hintergründigen, hinterhältigen, schrägen Humor. Das kann total banal daherkommen, aber irgendwo lauert was, mit dem man nicht gerechnet hat.
Ich habe das Glück, dass mich die Menschen, die ich am meisten liebe, auch am meisten zum Lachen bringen können. Ich spreche von meinem Mann und meinem Sohn.
Mein Sohn hat ein großes sprachliches Talent. Dabei sah das am Anfang nicht ganz danach aus. Er hat spät begonnen zu sprechen, die Großeltern waren schon in Sorge. Die Südtiroler Sprachlandschaft hat sich so ausgewirkt, dass zunächst mal kaum ein Fall stimmte, die Wortwahl kaum außerhalb von hier verstanden wurde und der Satzbau sehr kreativ war. Auch ich war einige Male durchaus besorgt, dass das mit der deutschen Sprache noch schwierig werden könnte. Dann hatte er in der Grundschule das Pech oder Glück die Rechtschreibung mit intuitiven Methoden zu erlernen. Ergebnis: Fehler bis weit in die Mittelschule, die mich erneut daran zweifeln ließen, ob das noch jemals was wird und man den Sohn so in die weite Welt hinaus wird lassen müssen? Die Mutter-Sorgen waren umsonst.
Seinen Humor beschreibe ich am besten mit schlagfertig, direkt, sehr genau beobachtend, verbunden mit Feingefühl, wo die Maskerade des anderen sitzt. Besonders gerne setzte und setzt er seine diesbezüglichen Talente bei seiner Familie ein, bei mir und seiner Großmutter läuft er zu Höchstform auf. Diese Gabe hat die Begleitung seines jungen Lebens immer wieder mit viel Heiterkeit erfüllt.
Mein Sohn ist nun über alle Berge in seinem eigenen Leben, aber welch Glück, mein Alltag geht (meist) heiter weiter. Mein Mann (es ist der zweite) hat, so wird erzählt, schon früh eine gewisse komödiantische Begabung gezeigt und Familie und Freunde unterhalten. Seine Personifikation eines bodenständigen Südtirolers/Schwaben/Herkunft undefinierbar bringt mich regelmäßig zum Lachen. Oft sind es nur Kommentare darüber, was ihm gerade durch den Kopf geht oder was er beobachtet. „Rechts antäuschen und links vorbei“, das beschreibt es am besten, gewürzt mit einem natürlichen Helge Schneider-Gen.
Ich selbst komme an mein Humor-Potential nur sehr punktuell heran. Dann, wenn ich wirklich entspannt bin und loslassen kann. Was nicht besonders oft vorkommt. Totale Erschöpfung ist meist hilfreich oder wenn was so mühsam und aussichtslos erscheint, dann geht’s auch gut.
Wie ist das denn bei euch? Habt ihr Talent andere zum Lachen zu bringen? Was bringt euch wirklich zum Lachen? Das würde mich interessieren.
Have fun and carry on!
Yours,
Frau Susi
Was ist sonst noch los?
Auf meinem Sustainable Fashion Blog geht´s aktuell um das Thema Verpackung am Beispiel der finnischen Mehrweg-Verpackungs-Pioniere RePack.
Die Lockdown Aufzeichnungen neigen sich nun wirklich dem Ende zu, eben ist Peter Zumthor erschienen und am Freitag folgt das Nachwort.
Und auf dem GREENSTYLE (Responsible) Fashion Summit werden die Themen Schritt für Schritt online gestellt. Vielleicht ist ja was dabei, das euch interessiert.
Heute brachte ich meinem Vater (er ist schon etwas dement) sein Auto von der Reparatur zurück und er wiederholte mantraartig, wie froh er sei, dass das Fahrzeug nun ein neues „Pickerl“ (Verkehrszulassung für ein weiteres Jahr) hat.
Irgendwann erwiderte meine Mutter, sie hätte sich nun auch ein neues Pickerl auf den Hintern kleben lassen.
Über so viel hintergründige Schlagfertigkeit musste ich herzhaft lachen!
Einen gesunden Kalauer lasse ich auch ungern alleine stehen 😁